Von wegen "vom Winde verweht": Die Partnerschaft zwischen Nürnberg und Atlanta bringt frischen Wind in die deutsch-amerikanischen Beziehungen. Für Romantiker und Cineasten ist Atlanta natürlich eng verknüpft mit dem Buch- und Filmklassiker "Vom Winde verweht".
Aber nicht nur nostalgische Naturen, die den Spuren der fiktiven Südstaatenschönheit Scarlett O'Hara hinterherschmachten, werden in der Hauptstadt Georgias ihre Sehnsucht stillen können. Durstige Franken, die nicht unbedingt auf Bier abonniert sind, befinden sich in Atlanta sozusagen an der Quelle: Eine weltberühmte Limonade trat von hier aus ihren globalen Eroberungszug an: Coca-Cola.
Bilder aus der Stadt, in der auch der Bürgerrechtler Martin Luther King zu Hause war, flimmerten im Sommer 1996 auch in fränkischen Wohnstuben und zeigten Athleten aus aller Welt beim olympischen Wettkampf. Auch Fernsehbilder von anderen weltbewegenden Ereignissen kommen oft aus Atlanta, denn der spektakulärste Nachrichtensender der Vereinigten Staaten, CNN, hat hier seinen Sitz.
Der amerikanische Südosten, von Texas bis North Carolina, ist die am schnellsten wachsende Wirtschaftsregion der USA und Atlanta ist ihr Zentrum. Die boomende Banken- und Businessmetropole trägt wegen der Konzentration von Hoch-technologiefirmen auch den Spitznamen „Silicon South“. Auch deutsche Unternehmen lassen sich verstärkt im Südosten der Vereinigten Staaten nieder.
Das im Norden des US-Bundesstaates Georgia gelegene Atlanta profitiert geographisch vom milden Klima, in dem prächtige Pfirsiche gedeihen, der Nähe zu Bergen und Seen und der zentralen Lage: Der Hartsfield Jackson Atlanta International Airport ist mit rund 85 Millionen Passagieren im Jahr das verkehrsreichste Luftdrehkreuz der Welt. Auch von Deutschland aus wird Atlanta von vielen Fluglinien nonstop angeflogen.
Das 1837 als Eisenbahnknotenpunkt gegründete Atlanta verdankt seine Funktion als Drehkreuz dem raschen Aufstieg als internationales Geschäftszentrum, dessen Spektrum von Produktionsbetrieben über Immobilien-Holdings und Dienstleistern bis hin zu US-Hauptverwaltungen reicht. Mit knapp fünf Millionen Einwohnern im Großraum und davon ca. 500.000 im engeren Stadtbereich ist das junge Atlanta wirtschaftlicher und kultureller Mittelpunkt des florierendenSüdostens der Vereinigten Staaten.
Es ist Sitz eines deutschen Konsulates, der Deutsch-Amerikanischen Handelskammer und des „German Cultural Center“ (früher Goethe-lnstitut). Bislang haben sich rund 1.200 deutsche Unternehmen in Georgia, und hier bevorzugt in der Hauptstadt Atlanta angesiedelt. Das in 18 Bezirke gegliederte Stadtgebiet Atlantas ist so vielfältig wie die unterschiedlichen Lebensstile seiner Einwohner, deren Wurzeln in Nordamerika, Afrika, Asien und Europa liegen.
Das früher vor allem mit der Sklaverei in Verbindung gebrachte Atlanta hat sich zu einem Zentrum der schwarzen Bürgerrechtsbewegung entwickelt, während Nürnberg, die Stadt der Reichspartei-tage, der „Nürnberger Gesetze“ und der „Nürrnberger Prozesse“ sich zunehmend als „Stadt des Friedens und der Menschen-rechte“ profiliert.
Über München, Frankfurt am Main, über Brüssel oder Amsterdam, aber auch über Paris bieten verschiedene Fluggesellschaften Flüge nach Atlanta an. Die Reisezeit liegt bei 12 bis 14 Stunden. Außerhalb der Urlaubszeiten gibt es preiswerte Sondertarife. Auch wenn man auf Amerikaner treffen kann, die Deutsch sprechen: Englische Sprachkenntnisse sollte man für das Kennenlernen von Atlanta mitbringen,
Text: Amt für Internationale Beziehungen der Stadt Nürnberg
Atlanta-Nürnberg Komitee (ANKO) e.V. | DE Nürnberg